Die Erde erwärmt sich, das ist mittlerweile allgemein bekannt. In Österreich ist der Klimawandel deutlicher zu spüren als in den meisten anderen Regionen: Die Zahl der Hitzetage hat sich in manchen Landesteilen in wenigen Jahrzehnten fast verdreifacht. Auch in Wohn- und Arbeitsbereichen wird es dadurch immer stickiger. Wie aber können Räume gekühlt werden, ohne noch mehr Energie zu verpulvern und die Atmosphäre abermals zu belasten? Installateur:innen warten mit einer überraschenden Lösung auf: Wärmepumpen.
Doch zunächst zur Frage: Wo liegt überhaupt die richtige Raumtemperatur? Das kommt ganz auf den Raum an. Im Wohnzimmer sollten es 20 bis 22 Grad sein, je nachdem, was du als „cool“ empfindest. Im Badezimmer kann das Thermometer auch noch ein, zwei Grad mehr anzeigen, dafür reichen in der Küche und im Schlafzimmer 17 bis 18 Grad. In Arbeitsräumen behält man je nach Jahreszeit bei 19 bis höchstens 25 Grad kühlen Kopf.
Hitze ist kein Schicksal, sondern eine Wahl!
Die Hausregeln für heiße Tage
Damit diese Werte auch im Hochsommer erreichbar sind, gibt es zunächst ein paar „Hausregeln“:
- Nachts und am Morgen intensiv lüften, damit die kühlere Luft rein und die heiße Luft raus kann.
- Sobald es draußen warm wird, heißt es: Fenster zu und Jalousien runter.
- Undichte Fenster und Türen gehören repariert oder ausgetauscht. Sie sind schließlich nicht nur jetzt ein Problem – der nächste Winter kommt bestimmt.
- Nicht genutzte elektronische Geräte ausschalten (auch nicht im Standby-Modus lassen), damit sie keine Wärme abstrahlen.
- Helle Flächen heizen sich weniger auf als dunkle. Das kann man bei der Wahl der Möbel berücksichtigen – oder aber Couch & Co. mit hellen Stoffen abdecken.
Kühlung mit Wärmepumpen?!
All das ist gut und wichtig, wird aber nicht reichen, um die ideale Raumtemperatur auch an besonders heißen Tagen aufrechtzuerhalten. Spätestens dann muss also technische Hilfe her. Die klassische Klimaanlage ist allerdings extrem klimaschädlich – einerseits durch ihren Stromverbrauch, andererseits durch die verwendeten Kältemittel. Eine Alternative haben Installateur:innen parat, denn sie erzeugen Kälte aus Wärme. Das funktioniert – klingt komisch, ist aber so – mit einer nachhaltigen Wärmepumpe. Und zwar, indem man die eigentliche Funktionsweise des Geräts einfach umkehrt.
Normalerweise entnimmt die Wärmepumpe dem Boden, dem Grundwasser oder der Luft Wärme, die dann zur Warmwasseraufbereitung oder zum Heizen genutzt wird. Sie kann aber genauso Wärme aus Innenräumen absaugen und nach außen abgeben. Wie im Normalbetrieb gilt: Eine erneuerbare Stromquelle erhöht den Nachhaltigkeitseffekt. Mehr dazu findest du hier.
Green Job Installateur:in
Mit Wärmepumpen Kälte erzeugen?! Du wunderst dich vielleicht jetzt schon, was Installateur:innen alles können. Dabei können sie noch viel mehr! Ökoenergietechniken, effizienten Wasserverbrauch, nachhaltige Heizungen und die konsequente Nutzung der Sonnenenergie machen den Installateur-Beruf zum „Green Job“ der Zukunft. Und das Beste daran: Du kannst mitmachen, denn die Betriebe freuen sich immer über motivierte Fachkräfte, Berufseinsteiger und -umsteiger, die ihren Beitrag zur Klimawende leisten wollen. Wirf doch mal einen Blick auf die aktuellen Stellenangebote unserer HSH-Betriebe. Vielleicht ist ja dein Green Job bereits dabei.
2050 wird’s heiß … und damit ist ausnahmsweise nicht die Klimaerwärmung gemeint. Denn obwohl die Temperaturen weltweit steigen, werden wir auch in 25 Jahren und darüber hinaus noch heizen müssen. Die Frage ist nur: Wie und womit? Wir haben einen Blick in die Installateur:innen-Glaskugel riskiert und festgestellt, dass Öl und Gas ausgebrannt sind. Die Heizung der Zukunft wird nämlich nachhaltig und extrem energieeffizient.
2050 bin ich Installateur:in – weil ich es einfach drauf habe.
Die Wärmewende hat schon begonnen
In gewisser Weise hat die Umstellung schon begonnen. Denn bei Neubauten sind Wärmepumpen die Heizungsart Nummer eins. Und auch einige andere neue Technologien laufen den fossilen Brennstoffen den Rang ab.
#1: Wärmepumpen
Der Siegeszug der Wärmepumpe liegt zum Teil sicher am einfachen und auch für Laien nachvollziehbaren Prinzip. Luft und Boden sind natürlich Wärmespeicher – man muss diese Wärme nur ins Haus holen. Zum „Pumpen“ benötigt man Strom, besonders nachhaltig ist das System daher, wenn man es mit einer Photovoltaikanlage kombiniert. Und besonders effizient ist es mit Fußboden- oder Wandheizung (sogenannten „Flächenheizungen“).
#2: Solarthermie
Die Wärme der Sonne zum Heizen nutzen? Klingt auch logisch, und tatsächlich gibt es die Technik schon. Einziger kleiner Haken: In unseren Breiten reicht die Sonnenenergie speziell im Winter (noch) nicht aus, um Gebäude ausreichend zu beheizen. Solarthermieanlagen müssen daher durch andere Heizungen ergänzt werden. Wärmepumpen eignen sich als „Kombi-Geräte“ zum Beispiel ganz ausgezeichnet.
#3: Pelletsheizung
Pelletsheizungen gelten als echter Burner, wenn man die alte Ölheizung samt Kessel loswerden will. Denn Holzpellets sind megaeffiziente Wärmespender. Das Minus: Pelletssilos brauchen genauso wie Heizöltanks Platz und müssen von Zeit zu Zeit nachgefüllt werden. Dafür funktioniert die Befeuerung der Anlage heutzutage vollautomatisch.
#4: Brennstoffzellen
Der letzte Schrei und dennoch Zukunftsmusik ist das Heizen mit Brennstoffzellen. Hier will man die chemische Reaktion von Sauerstoff und Wasserstoff nutzen. „Will“ deshalb, weil die Technologie derzeit noch extrem teuer und nicht ganz ausgereift ist.
#5: Strom-Wärme-Kombis
Besonders cool – pardon: hot – ist es, mit ein und demselben System Strom und Wärme zu erzeugen. Brennstoffzellen sollen das künftig leisten können, Blockheizkraftwerke leisten es schon jetzt. Mit Hilfe von Turbinen oder Motoren erzeugen sie Strom. Die dabei entstehende Abwärme wird zum Heizen genutzt.
Die Zukunft wird noch abgefahrener
Wer die aktuellen Neuentwicklungen am Heizungsmarkt schon für abgefahren hält, wird in Zukunft Augen machen. Denn es geht noch abgefahrener. Findige Installateur:innen haben bereits mit LED-Lampen als Wärmequellen und Flächenheizungen an den Außenwänden von Gebäuden experimentiert. Besonders ausgefallen erscheint das Heizen mit Eis – doch wenn Wasser gefriert, wird Wärmeenergie freigesetzt.
Eine wichtige Rolle wird bei der Heizung der Zukunft auch die Digitalisierung spielen. Noch effizienter werden die Systeme nämlich, wenn sie sich immer genau im richtigen Moment ein- und ausschalten. Künftige Smart-Home-Systeme werden dafür ganz einfach Wetterdaten nutzen.
... und was hast du 2050 vor?
Du merkst an unseren Beispielen: Installateur:innen gestalten die Zukunft nicht nur mit, sie sind in den Bereichen Energie und Nachhaltigkeit absolute Vorreiter. Auch du kannst die Wärmewende einleiten, ob als Berufsein- oder -umsteiger. Bei uns findest du alle aktuellen Job-Angebote der HSH-Betriebe in ganz Österreich. Oder hast du 2050 schon was anderes vor? Nein? Eben!