Deine Bewerbung ist der erste Schritt in dein neues Leben UND der erste Eindruck, den dein neuer oder deine neue Arbeitgeber:in von dir bekommt. Umso wichtiger ist es also, deine Bewerbung wohl überlegt anzugehen und unbedingt genügend Zeit und Sorgfalt zu investieren! Du weißt sicher, dass Anschreiben und Lebenslauf in jede Bewerbung gehören. Aber weißt du auch, was ein Motivationsschreiben ist? Und wie man es schreibt? Und was es vom Anschreiben unterscheidet? Antworten darauf findest du in diesem #lifehacks-Blogbeitrag „Das 1x1 des Motivationsschreibens“!
Die Bewerbung – 1, 2, 3, los!
Das Motivationsschreiben – so sieht’s aus!
1. Aufbau & Form
Bevor du mit dem Schreiben loslegst, mach dir zunächst ein Bild vom formalen Aufbau, damit du ungefähr weißt, wo die Reise hingehen soll. Wichtig ist zum Beispiel die optimale Textlänge: Egal, wie viel du über dich erzählen möchtest – ein Motivationsschreiben sollte nicht über eine DinA4 Seite hinausgehen. Achte außerdem darauf, die Form zu wahren: Briefkopf, Datum, Überschrift, Einleitung, Hauptteil, Schluss, Grußformel und Unterschrift bilden den formalen Rahmen für alles, was du sagen willst.
Du kannst dein Motivationsschreiben übrigens sowohl als zusammenhängenden Fließtext verfassen als auch in ausformulierten Stichpunkten. Ein Fließtext wirkt natürlich immer seriös, weil man sofort sieht, dass du dir viele Gedanken gemacht hast. Wenn Schreiben nicht deine Stärke ist (und für den Job, für den du dich bewirbst, vielleicht auch gar nicht so wichtig), sind ausformulierte Stichpunkte ganz sicher eine gute Wahl. Gliedere die Abschnitte am besten vorher in Überschriften wie „Meine Stärken“, „Meine Erfahrungen“ oder „Meine Interessen“.
2. Inhalt & Wozu
Das Motivationsschreiben ist die Bühne für deinen ersten Auftritt beim neuen Arbeitgeber. Hier geht es nur um dich, deine Stärken, deine Interessen, deine Ziele, Wünsche und Erfahrungen. Gerade Bewerber:innen mit wenig Berufserfahrung können mit diesem Schreiben so richtig punkten! Stell dir vor, du bist gerade mit der Schule fertig und hast noch gar keine Berufserfahrung. Da ist es dann schwierig, einen überzeugenden Lebenslauf zu gestalten. In deinem Motivationsschreiben hat aber alles andere Platz, was dich motiviert hat, dich für diesen Job oder diese Lehrstelle zu bewerben – und vor allem, warum du genau der oder die Richtige dafür bist! Du hast dich dein Leben lang für Handwerk und Technik interessiert? Erzähl davon! Du bist im Verein aktiv oder sogar ehrenamtlich engagiert? Das zeugt definitiv von wertvollen Softskills!
Im Motivationsschreiben hast du viele Freiheiten, denn schließlich geht es darum, deine Persönlichkeit zu präsentieren. Aber, Achtung! Wenn du fertig bist, lies dein Schreiben noch einmal aufmerksam durch. Stell dir dabei vor, du bist eine Person, die dich nicht kennt. Welchen Eindruck bekommt sie von dir? Sind die Infos alle relevant für eine zukünftige oder einen zukünftigen Arbeitgeber:in? Bei aller Freiheit sollten zwei Botschaften deutlich erkennbar werden. 1. Warum du dich genau für diese Stelle bewirbst und 2. Warum man dich einstellen sollte. Wenn du diese Fragen plausibel beantworten kannst, steht einer Einladung zum Bewerbungsgespräch nichts mehr im Wege!
Your future is now!
3. Einleitung, Hauptteil, Schluss
Nochmal zurück zur Form. Wie du es wahrscheinlich von jedem Schulaufsatz kennst, besteht auch ein Motivationsschreiben aus Einleitung, Hauptteil und Schlussteil. Dazu ein paar Tipps:
Einleitung:
Es beginnt! Dein Motivationsschreiben. Oh je ... Der Einstieg ist oft die größte Hürde. Irgendwie sollte der erste Satz ja besonders gut sitzen, oder? Pressure!!
Wer du bist, hast du bereits im Anschreiben erklärt – das kannst du an dieser Stelle also weglassen. Komm lieber gleich zum Punkt und versuch, schon in den ersten Zeilen Interesse zu wecken! Es ist natürlich kein Drama, wenn du übliche Floskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich um ...“ als Einleitung verwendest. Allerdings fällst du damit nicht besonders auf. Wenn deine Bewerbung im Gedächtnis bleiben soll, versuche, einen unüblichen Einstieg zu wählen. Tipp: Wenn dir einfach kein guter Anfang einfallen will, dann lass die Einleitung erstmal weg und fang mit dem Hauptteil an. Wenn dir auch dann die Inspiration für eine gute Einleitung fehlt, hier ein paar Ideen:
„Wenn Sie auf der Suche nach einem motivierten Berufseinsteiger sind, der gerne mit anpackt und jeden Tag dazulernen will, bin ich vielleicht genau der Richtige für Sie! ...“
„Solange ich denken kann, war ich fasziniert von Handwerk, Technik und Elektronik und habe mich in meiner Freizeit schon viel damit beschäftigt! Leider habe ich keinerlei Berufserfahrung in diesem Bereich – und darum melde ich mich bei Ihnen! ...“
„Ich habe Sie und Ihr Unternehmen letztes Jahr auf der Berufsinformationsmesse kennengelernt und wusste schon damals, dass ich meine Lehre gerne in Ihrem Betrieb machen würde. ...“
Hauptteil:
Jetzt geht’s um die harten Fakten. Erklär deiner oder deinem zukünftigen Chef:in, was deine Fähigkeiten sind, was dich von anderen Bewerbern abhebt und warum du der oder die Richtige für die Lehrstelle oder den Job bist. Stell dir dazu am besten selbst die folgenden Fragen:
- Warum bin ich der oder die Richtige für den Job?
- Was kann ich besonders gut und was sollte man für diesen Job gut können?
- Was sind überhaupt meine Interessen?
- Habe ich in oder außerhalb der Schule schon mal besondere Zertifikate, Urkunden oder Preise erhalten?
- Gibt es etwas, was ich in meiner Freizeit tue, was auch für den Job relevant sein könnte?
- Warum interessiert mich genau dieses Unternehmen?
- Was interessiert mich an der Tätigkeit als ...?
Du merkst – ein Motivationsschreiben zu verfassen, ist wieder so ein „Sich-selbst-besser-Kennenlernen“-Ding. Und das ist ja nichts Schlechtes! Tipp: Um dir das Schreiben zu erleichtern, schreib wirklich erstmal alles ungefiltert auf, was dir einfällt. Danach kannst du ans Kürzen, Korrigieren, Streichen und Umschreiben gehen, bis der Hauptteil so ist, wie du ihn guten Gewissens an deine zukünftige oder deinen zukünftigen Arbeitgeber:in schicken kannst. Und zur Erinnerung: Den Hauptteil kannst du sowohl als Fließtext als auch in ausformulierten Stichpunkten verfassen. Schau einfach, was dir besser liegt! Gerade in technischen Berufen kommt es weniger auf schön formulierte Texte als auf die harten Fakten an.
Schluss:
Es ist fast geschafft! Jetzt nur noch die letzten paar Sätze und dann ab ins Kuvert mit der Bewerbung! Aber vorher muss noch ein guter letzter Eindruck gemacht werden. Bedank dich für das Interesse an deinem Werdegang, freu dich auf eine positive Rückmeldung und beende das Schreiben mit ein paar netten Worten. Versuche dabei Formulierungen wie „Ich würde mich freuen, wenn ich eingeladen werden würde“ zu vermeiden. Schreib es lieber selbstbewusst à la „Ich freue mich auf Ihre positive Rückmeldung! Bei Rückfragen bin ich natürlich jederzeit für Sie erreichbar.“ Beste Grüße, Datum und deine Unterschrift nicht vergessen – und dann das Allerwichtigste: NOCHMAL ALLES DURCHLESEN! Rechtschreib- und Grammatikfehler haben in einer Bewerbung nämlich nichts zu suchen.
Egal, für was du dich bewerben willst – eine gründliche Recherche über deine zukünftige oder deinen zukünftigen Arbeitgeber:in ist das A und O – sonst könnte es peinlich werden. Wenn du dich für eine Lehre zum Installations- und Gebäudetechniker:in interessierst, findest du auf www.jobsderzukunft.at alle Infos und Links zu den HSH-Betrieben in deiner Region.
Weitere Tipps für dein Leben nach der Schule liest du hier.