Installateur:innen, das sind doch die, die Rohre am Klo verlegen?! Ja, in manchen Köpfen ist diese Vorstellung noch immer präsent. Die Realität ist wesentlich abwechslungsreicher: Neben Sanitär- und Wellnessanlagen kümmern sich die Installateur:innen auch um Heizung und Klimatisierung und leisten mit umweltfreundlichen Lösungen bei der Energiegewinnung einen wichtigen Nachhaltigkeitsbeitrag. Noch spannender ist allerdings ein Blick in die Zukunft, denn mit fünf neuen Tools verändert sich der Installateur-Beruf von Grund auf. Wir verraten dir, um welche technischen Innovationen es geht.
Installateur:innen – wir machen Science Fiction zur Realität.
1. BIM
Mit BIM ist nicht länger nur die Wiener Straßenbahn gemeint. Die Abkürzung steht für „Building Information Modeling“ und beschreibt die 3D-Planung mit einer speziellen Software. Relevante Daten werden digital erfasst und zusammengeführt. Damit haben alle an einem Bauprojekt Beteiligten – von Architekt:innen über Installateur:innen bis zu den Auftraggeber:innen – die gleichen, stets aktuellen Informationen über den Projektstatus.
Installationsprofis erkennen mit Hilfe von BIM blitzschnell, wo Rohre verlaufen bzw. verlaufen sollen, welche Bauteile nötig sind und wie sie sich mit anderen Gewerken abstimmen müssen. Der Koordinationsaufwand wird damit deutlich kleiner, sodass sich Installateur:innen auf der Baustelle der Zukunft voll und ganz auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können.
2. 3D-Druck
BIM zeigt, welche Teile für Bauinstallationen nötig sind – am 3D-Drucker kann man diese Werkstücke erzeugen. Mit Hilfe der Geräte wird Material Schicht für Schicht aufgetragen, in eine gewünschte Form gebracht und ausgehärtet. Auf diese Weise kann eine Zahnprothese entstehen, genauso aber ein Rohr, eine Dichtung oder gar eine komplette Badewanne.
Ein großer Vorteil der neuen Technik ist, dass man nicht mehr von Zulieferern abhängt. Noch wichtiger: In der industriellen Massenproduktion haben Bauteile bestimmte Größen und Formate, im 3D-Druck sind der Installateur-Fantasie dagegen kaum Grenzen gesetzt.
3. Augmented Reality
Noch so ein Fachbegriff … aber wieder ist die Begriffserklärung recht einfach. „Augmented Reality“ bedeutet wörtlich übersetzt „Erweitere Realität“, und um nichts anderes geht es. Du setzt eine AR-Brille auf und hast damit noch immer das gleiche Bild vor dir wie davor, allerdings ergänzt mit computergestützten Informationen.
Viele von euch kennen die Technik in gewisser Weise aus dem Fernsehen: Abstandsmessungen bei Fußballübertragungen mit Kreisen oder Linien sind eine spezielle Spielart der AR. Auch AR-Apps für das Handy sind bereits am Markt.
Im Installateur-Beruf gibt es mehrere Einsatzmöglichkeiten für die Augmented Reality: Zum Beispiel kann künstliche Intelligenz Arbeitsschritte begleiten und kommentieren. Oder Live-Bilder werden übertragen, sodass Kolleg:innen in der Zentrale die Mitarbeiter:innen vor Ort unterstützen können. Besonders zukunftsträchtig scheint aber die AR-unterstützte Ausbildung zu sein. Mit der AR-Brille üben und Fehler sofort korrigieren – so leicht war lernen noch nie!
4. Mobile Monitoring
Ein wesentlicher Teil der Installateur-Tätigkeit ist die Wartung und Reparatur von Anlagen. Wer dabei künftig viel Zeit sparen will, setzt auf „Mobile Monitoring“. Gemeint ist die Überwachung aus der Ferne, unterstützt durch Videotechnik, Sensoren, Internet usw. Schon jetzt funktionieren Sicherheitskameras oder auch die Fernwartung von Computern nach diesem Prinzip.
Doch auch Installateur:innen werden von der Technik profitieren. Sie können anhand übertragener Daten oder Bilder zum Beispiel Fehlfunktionen erkennen und Wartungen planen. Oder einem Kunden den entscheidenden Tipp geben, wenn er nur vergessen hat, sein Gerät einzuschalten. 😉
5. Social Media
Na gut, soziale Medien sind nicht der allerletzte Schrei – aber als Marketing-Plattformen für Installateur:innen?! Gar nicht so einfach, denn die Montage einer Pelletsheizung oder die Reparatur eines Waschbeckens sind zwar ungemein nützlich, lassen sich aber schwer in coole Bilder und Videos übersetzen. Trotzdem sind schon viele Betriebe auf Social Media aktiv – und es werden immer mehr.
Ob LinkedIn als Recruiting-Sprachrohr, Facebook als reichweitenstärkste Plattform oder die virtuellen Jugendzentren Instagram, TikTok und Snapchat: jeder Kanal hat seinen Nutzen. Sie eignen sich, um die eigene Bekanntheit zu erhöhen, Vertrauen zu schaffen oder Nachhaltigkeitsprojekte in Szene zu setzen.
Fazit: Die Zukunft beginnt jetzt!
Zusammengefasst: In einigen Bereichen hat die Zukunft des Installateur-Berufs schon begonnen, in anderen steht die technologische Wende unmittelbar bevor. Bist auch du ein handwerklich begabter Technik-Freak, an dem kein Trend vorbeigeht und der seine Social-Media-Follower kaum noch zählen kann? Dann ist die Lehre bei einem HSH-Installatör-Betrieb vielleicht genau das Richtige für dich.
Hier findet du weitere Infos und aktuelle Jobangebote. Schau mal rein!
Du suchst einen Job mit Zukunft? Du willst nicht schon übermorgen von einem Roboter ersetzt werden? Dann bist du im Handwerk genau richtig. Moment mal – geht’s hier nicht grad um Roboter? Es stimmt – technische Innovationen, wie Cobots, BIM und KI sind schon längst im Handwerk angekommen. Warum sie qualifizierte Handwerker:innen aber nie ersetzen werden und wie sie ihnen den Arbeitsalltag erleichtern, liest du in diesem Blogbeitrag!
Mein Kollege, der Roboter?
Wenn du die Vorstellung seltsam findest, mit einem Roboter zusammenzuarbeiten, dann überleg dir mal, wie du eine Schraube eindrehen oder einen Nagel einschlagen würdest. Wahrscheinlich würdest du Schraubenzieher und Hammer verwenden, oder? Roboter sind im weitesten Sinne auch Werkzeuge, die dir das Leben als Installateur:in erleichtern können. Gerade bei anstrengenden oder gefährlichen Aufgaben können sie dir unliebsame Handgriffe abnehmen, ohne dass sie dich damit gleich ersetzen. Wie das in der Praxis aussieht, zeigen diese drei Beispiele:
Bot-Show! Diese 3 Robots revolutionieren das Handwerk
1. Der JAIBOT von Hilti
Wo Rohre verlegt werden, müssen auch Löcher gebohrt werden. Und das nicht selten über Kopf. Stell‘ dir vor, du müsstest auf einer Baustelle mehrere Löcher in die Decke bohren – in bestimmten Abständen, mit bestimmten Bohrlochtiefen und -durchmessern. Da wird man irgendwann ziemlich gaga – Nackenschmerzen, here we go! Eine echte Entlastung für jede:n Installateur:in ist der JAIBOT von Hilti, ein semi-autonomer Bohrroboter für Deckenbohrungen auf Baustellen, der die Bohrungen über Kopf gerne übernimmt und auf Basis präziser BIM-Daten millimetergenau ausführt – eingebauter Staubsauger inklusive. Ganz ohne menschliche Unterstützung kommt der Roboter dabei nicht aus, denn der Kollege muss natürlich programmiert und bedient werden. Trotzdem erleichtert er die Arbeit auf der Baustelle ungemein, da die sehr anstrengende Über-Kopf Arbeit für Handwerker:innen und Installateur:innen entfällt. Die aktuellen Bohrdaten werden übrigens direkt über das mobile Datennetz synchronisiert und können in Echtzeit mitverfolgt werden. Ganz schön praktisch!
Bildrechte: Hilti Gruppe | Schindler
So ein Roboter ist schließlich auch nur ein Mensch 🙂
2. Weniger Schweißarbeit
Im Installateurberuf kommt es immer wieder mal vor, dass geschweißt, geklebt oder gelötet werden muss. Und das ist keine ungefährliche Aufgabe! Speziell beim Schweißen ist man als Installateur:in einigen Risiken ausgesetzt. Hierbei können die sogenannten “Cobots” Unterstützung leisten. Sie arbeiten “Hand in Hand” – also kollaborativ – mit dem:r Installateur:in zusammen und übernehmen dabei den riskanten Part des Schweißens. Ist der Cobot mit dem richtigen Zubehör, wie beispielsweise einer Klebepistole, ausgestattet, kann er auch mühelos hochwertige Klebeverbindungen schaffen. Hierbei ist er sogar genauer als “Mensch” es könnte – und kommt dabei ganz ohne Brandblasen aus!
3. Ein Roboter kennt keine Höhenangst
In vielen Handwerksberufen muss man oft hoch hinaus oder auch tief hinein – wie zum Beispiel beim Aufzugbau. Um dem modernen Aufzugbauer das Leben zu erleichtern, wurde ein spezieller Roboter entwickelt, der die Bohrungen und Montagen im Aufzugsschacht präzise und ganz ohne Höhenangst zuverlässig übernimmt. Der R.I.S.E. (Robotics Installation System for Elevators) von Schindler fährt mühelos den Schacht auf und ab, nachdem er entsprechend programmiert und mit genügend Schrauben ausgestattet wurde. Eine echte Revolution im Hochhausbau!
Es sind also vor allem die körperlich anstrengenden, ermüdenden oder auch gefährlichen Handgriffe, die Roboter übernehmen können. Und das hat viele Vorteile – sowohl für den Betrieb als auch für jede:n einzelne:n Handwerker:in! Wenn Roboter die körperlich belastenden und fehleranfälligen Aufgaben erledigen, profitieren alle Beteiligten von mehr Zeit, mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und präzisen Montage-Ergebnissen. Ersetzen können sie den Menschen dabei noch lange nicht. Sie geben ihm lediglich mehr Zeit für die Aufgaben, die kein Roboter erledigen kann. Think about it!
Aber nicht nur der Einsatz von Robotern macht den Beruf des Installateurs zu einem echten High-Tech-Job. Mehr dazu liest du in diesem Blogbeitrag: So innovativ ist der Installateurberuf!
Und noch einen Vorteil hat die Robotik im Handwerk. Der Einsatz von modernen Technologien, KI und Cobots bekommt auch in der Lehre einen immer größeren Stellenwert. Künftig werden wir also auch im Installateurberuf vieles über Roboterprogrammierung etc. lernen dürfen. Ein echter #jobderzukunft eben. Mehr zur Lehre beim HSH-Installatör in deiner Nähe findest du unter www.jobsderzukunft.at!
Bildrechte: Hilti Gruppe | Schindler